Forschung 8: Philosophie und Religion
Artikel in Zeitschriften:
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Öffentliche Vorträge
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Vortrag beim Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA) im Salon des Amateurs in der Kunsthalle Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf (05.07.2023):
„Führt uns die Quantenphysik zu Gott?"
Link zur vollständigen Video-Wiedergabe dieses Vortrags in YouTube:
Intro - https://www.youtube.com/watch?v=NVZby-GaVWA
Vortrag - https://www.youtube.com/watch?v=hWBolKFmjbo
Diskussion - https://www.youtube.com/watch?v=K29Ge20ieao
Die Relativitätstheorie und die Quantenphysik haben unsere Vorstellung von dem, was die „Wirklichkeit“ außerhalb unserer Gedankenkonstrukte ist, schon vor einem Jahrhundert auf einen völlig neuen Boden gestellt, obwohl die meisten Menschen dies bis heute nicht mitbekommen haben. Die Quantenphysik zwingt uns zu akzeptieren, dass die Wirklichkeit erst von unserer Beobachtung geschaffen wird, dass es also keine Wirklichkeit gibt ohne die Wechselwirkung mit unserer Beobachtung. Der Wissenschaftler muss eingestehen, dass es Fragen gibt, die grundsätzlich einer wissenschaftlichen Erklärung nicht zugänglich sind.
Ebnet diese Erkenntnis den Weg zu Gott? Die Antwort heißt: nein, weil der „Glaube“ mit völlig anderen Denkregeln erreicht wird als die Wissenschaft. Es gibt keinerlei Schnittstellen zwischen dem Glauben und dem wissenschaftlichen Denken, und das eine kann mit dem anderen nicht erklärt werden. Der Glaube weiß schon von vornherein, worum es geht. Die Religion bietet ein fertiges Rezept: Es gibt Gott. Gott ist letztlich nicht verstehbar, und der religiöse Mensch gibt sich damit zufrieden, während der Wissenschaftler seine Erkenntnis Stück für Stück im Schweiße seines Angesichts gewinnen muss, um herauszufinden, wie es ist.
Kann ein und derselbe Mensch sowohl wissenschaftlich denken als auch glauben? Selbstverständlich stellt sich für viele Menschen die Frage gar nicht, weil sie ihr Denken nicht analysieren. Aber es hat immer wieder auch große Denker gegeben, die ganz offenbar in der Lage waren, mit zwei Leben nebeneinander zu leben: mit ihrer Philosophie oder gar Naturwissenschaft und mit dem Glauben an Gott und das ewige Leben.
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vor dem Düsseldorfer Aufklärungsdient (DAD), Dienstag, 4.April 2017
Kann man gleichzeitig naturwissenschaftlich denken und an Gott glauben?
"Salon des Amateurs", Grabbeplatz 4, Düsseldorf
René Descartes (1596 —1650) hat das „rationalistische Denken" eingeführt: die „Regulae ad directionem ingenii", die Regeln, wie man den Geist zu lenken hat. Seit dieser Zeit orientiert sich das Denken der Naturwissenschaftler an der Gültigkeit der Naturgesetze. Die Biologie hat durch Darwin eine naturgesetzliche Erklärung für die Entstehung des Lebens gefunden. Naturgesetze gelten in der Welt immer und überall. Würde ein Gesetz Ausnahmen zulassen, dann wäre es kein Naturgesetz. Die christliche Religion akzeptiert jedoch solche Ausnahmen und definiert sie als „Wunder". Wer die Fähigkeit hat, an Wunder zu glauben, der hat die Fähigkeit, gleichzeitig parallel nach verschiedenen Regeln zu denken. Schon im Mittelalter hat der Philosoph Wilhelm von Ockham (1288-1347) Regeln für unser Denken gefordert: „Nichts darf man ohne eigene Begründung annehmen, es sei denn es sei evident oder aufgrund von Erfahrung gewusst ......Und dann hat er den Satz hinzugefügt ...oder es sei „durch die Autorität der Heiligen Schrift gesichert." Das macht deutlich, dass er zwei verschiedene Regeln des Denkens fordert: einmal die Evidenz-gestützte Wahrheit und ein andermal die durch die Schrift gestützte Wahrheit. Jedes Naturvolk der Erde hat an einen Gott geglaubt. Daraus folgt, dass wir einer genetischen Veranlagung unterliegen. Aber seit dem Rationalismus wissen wir, dass wir die Vernunft gebrauchen müssen, um Instinkte zu kontrollieren und im Bedarfsfall zu bekämpfen.